Tropenmedizin: vor und nach der Reise
Tropenmedizin beschäftigt sich mit der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen, die gehäuft in tropischen und subtropischen Klimazonen auftreten. Dazu gehören sowohl tropenspezifische Erkrankungen, die in gemäßigten Klimazonen nicht (mehr) vorkommen wie z. B. Malaria, als auch tropentypische Erkrankungen, wie z. B. Wurminfektionen, die in gemäßigten Regionen zwar grundsätzlich vorkommen können, jedoch weitaus seltener sind als in den Regionen des Südens. Häufig handelt es sich bei Tropenerkrankungen um Infektionskrankheiten mit einem besonderen Erregerspektrum. Die moderne Tropenmedizin umfaßt jedoch auch nicht-infektiöse Erkrankungen dieser Klimazonen als Ausdruck besonderer sozioökonomischer Bedingungen.
Wesentliches Ziel der Tropenmedizin ist auch die Verhütung von Tropenerkrankungen, so daß hier Überlappungen zur Reisemedizin bestehen. Vor längeren Aufenthalten in Ländern mit besonderer klimatischer Belastung oder Infektionsgefährdung ist eine Tropentauglichkeits- oder Vor-Ausreise-Untersuchung (nach Maßgabe G35) mit ausführlicher Beratung und Durchführung notwendiger Impfungen ratsam. Mitunter kann auch das Mitführen einer Reiseapotheke sinnvoll sein, insbesondere wenn es sich um längere Aufenthalte in entlegenen Regionen mit schlechter Gesundheitsversorgung handelt.
Nach Rückkehr bietet sich auch bei Beschwerdefreiheit eine
Nach-Untersuchung zur Früherkennung noch unbemerkter Erkrankungen wie z. B. Parasitosen an. Die Untersuchungen vor und nach der Reise werden bei beruflichen Auslandsaufenthalten meist vom
Arbeitgeber veranlasst und sind zum Teil auch bei Entsendungen mit
Freiwilligendiensten verpflichtend oder zumindest empfohlen.
Gesundheitsposten im westlichen Amazonien, Brasilien